Grundsteinlegung für ein neues Solarglas-Werk
Der Bau der neuen Glasfabrik der norwegischen Firma Vetro Solar in Sandersdorf-Brehna (Anhalt-Bitterfeld) kommt planmäßig voran. Die Anlage zur Herstellung von Flachglas für die Solarindustrie soll noch in diesem Jahr die Produktion aufnehmen, sagte Vorstandsmitglied Bjørn Glenn Hansen am Donnerstag bei der Grundsteinlegung.
In das Projekt werden zunächst 34 Millionen Euro investiert. 70 neue Arbeitsplätze sollen entstehen. Rund zehn Millionen Quadratmeter veredeltes Glas sollen pro Jahr produziert werden können. Wirtschaftsminister Reiner Haseloff (CDU) wertete die Ansiedlung als Beleg für die besondere Qualität des Standortes Sachsen-Anhalt im Bereich der Photovoltaikindustrie und hob die gute Eingliederung des Unternehmens in die bestehenden Strukturen hervor. "Wir befinden uns hier an einem idealen Ort für unsere Produkte", sagte auch Geschäftsführer Christian Püttmann. Das Unternehmen plant, die im sogenannten Solar Valley angesiedelten Firmen mit seinen Produkten zu beliefern.
Die Pläne für die Glasproduktion in Sandersdorf-Brehna stammen ursprünglich aus dem Jahr 2008, hatten sich aber aufgrund der Wirtschafts- und Finanzkrise wiederholt verzögert. Die jetzt umgesetzte Form stellt außerdem eine abgespeckte Variante der ursprünglichen Pläne dar. Das Unternehmen hatte 2008 noch beabsichtigt, die weltgrößte Glasfabrik mit rund 500 Beschäftigten zu bauen. "Die Ausweitung der Produktion - inklusive einer eigenen Glasschmelze - bleibt für uns auch weiter ein Fernziel", sagte Püttmann am Donnerstag.
Der Bürgermeister der Stadt Sandersdorf-Brehna, Andy Grabner (CDU) lobte die gute Zusammenarbeit zwischen Landkreis, Stadt und Landespolitik, die die Investition möglich gemacht habe. Für die Ansiedlung der Solar-Firma übernimmt die Stadt zunächst die Finanzierung der Produktionshalle. Für rund zwölf Millionen Euro wird eine Halle mit Photovoltaik-Anlage errichtet. "Den produzierten Strom wird die Stadt für einen Teil der Refinanzierung ins Netz einspeisen", sagte Grabner. Mit Vetro Solar hat die Stadt einen Kaufmietvertrag geschlossen - nach rund fünf Jahren soll die Halle vollständig im Besitz der Firma sein.
Minister Haseloff lobte die für Sachsen-Anhalt bisher einmalige Variante zur Investitionsförderung als besonders innovativ. Insgesamt erhält das Projekt Fördermittel in Höhe von rund 50 Prozent der Investitionssumme.
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Foto: ANDRÉ KEHRER Regenwolken statt Sonnenschein: Die Teilnehmer der Grundsteinlegung für das Solarglaswerk mussten am Donnerstag wetterfest sein. |
Mitteldeutsche Zeitung, Sandersdorf-Brehna/MZ, Christoph Beyer, Ausgabe 06.05.2010