Die Zörbiger Saftbahn

Strecken - Geschichte


Auf der im Jahre 1897 eröffneten und gut 20 Kilometer langen Nebenbahnstrecke zwischen Bitterfeld und Stumsdorf herrschte mehr als acht Jahrzehnte ein reger Reise- und Güterverkehr. Für Berufspendler in das Kohle- und Chemierevier von Bitterfeld und Wolfen, aber auch für zahlreiche Landwirtschaftsbetriebe sowie Tagebau- und Industrieunternehmen galt die Nebenstrecke als unverzichtbar. Nach 1990 kam der Güterverkehr gänzlich zum Erliegen; das Fahrgastaufkommen war zeitweilig nahezu bedeutungslos. Bedingt durch die schlechte finanzielle Lage des Landes, hatte die CDU-Landesregierung den Personennahverkehr bei der Deutschen Bahn AG zum 1. Oktober 2002 abbestellt.

Nach gescheiterten Übernahmebemühungen durch private Eisenbahnunternehmen, setzte sich die Stadt Zörbig für den Erhalt der Bahnstrecke ein und gründete eine kommunale Infrastrukturgesellschaft, welche die Bahnstrecke von der Deutschen Bahn AG übernahm, mit dem Ziel, die wirtschaftsnahe Infrastruktur für Gewerbebetriebe zu erhalten und die Lebensqualität für die Anwohner zu sichern. Seit August 2005 können wieder Güter auf dem Streckenabschnitt Bitterfeld - Zörbig transportiert werden.


Bau des Zörbiger Bahnhofes Plandampfveranstaltung im Jahr 1995

Geschichtsdaten
04.04.1884 preußisches Gesetz zum Bau und Betrieb der Bahnstrecke Bitterfeld - Stumsdorf
27.09.1897 Baupolizeiliche Abnahme der Bahnstrecke
01.10.1897 Aufnahme des öffentlichen Reise- und Güterverkehrs
31.12.1995 Einstellung des Restgüterverkehrs
28.09.2002 Einstellung des Schienenpersonennahverkehrs
01.08.2004 Stilllegung der Schieneninfrastruktur
01.01.2005 Zörbiger Infrastrukturgesellschaft mbH pachtet Bahnstrecke zwischen Grube Antonie und Stumsdorf mit einer Vertragslaufzeit von 20 Jahren
01.01.2017 Erwerb der Eisenbahninfrastruktur Zörbig-Stumsdorf durch ENON GmbH von DB Netz nach Pachtrückgabe durch ZIG mbH