Die Zörbiger Saftbahn

Pressemeldung vom 26.08.2005


Regiobahn Bitterfeld Berlin GmbH feiert ihren 10. Geburtstag

Die Regiobahn Bitterfeld Berlin GmbH (RBB) hat am Freitag ihr zehnjähriges Bestehen gefeiert. Das aus verschiedenen Industrie- und Anschlussbahnen im Raum Bitterfeld hervorgegangene Güterbahnunternehmen war am 1. Juli 1995 durch die Treuhand-Nachfolgerin BVS gegründet worden und wurde rund ein halbes Jahr später als Regiobahn Bitterfeld GmbH von der heutigen Connex-Gruppe übernommen. Heute stellt die RBB einen wichtigen Eckpfeiler im deutschlandweiten Netz der Dachgesellschaft Connex Cargo Logistics GmbH dar.
Auf der Festveranstaltung vor mehr als 90 geladenen Gästen würdigten der Minister für Bau und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt, Dr. Karl-Heinz Daehre, und der Bitterfelder Bürgermeister Dr. Werner Rauball den Beitrag der RBB, die Straßen vom Schwerverkehr und Gefahrguttransporten zu entlasten. Dazu habe nicht zuletzt die Ausweitung des Bediengebiets über die Grenzen des Chemieparks beigetragen.
RBB-Geschäftsführer Michael Meinhardt bedankte sich beim Land und der Stadt Bitterfeld für die vielfältige Unterstützung in den vergangenen zehn Jahren. "Ohne diese Förderung wären weder die Modernisierung der Gleisinfrastruktur noch der Werkstätten in diesem Tempo möglich gewesen", sagte Meinhardt. In den zehn Jahren wurden 7,5 Mio Euro in Fahrzeuge und Infrastruktur investiert.
Die entscheidenden Faktoren für den Erfolg der RBB seien aber hohe Qualität und ein gutes Verhältnis zu den Auftraggebern, hob Meinhardt hervor: "Die wichtigste Grundlage für die Geschäftsleitung und Mitarbeiter der RBB ist immer wieder das Vertrauen der Kunden in die Leistungsfähigkeit und Flexibilität der RBB."
Bei ihrer Gründung betrieb die RBB mit 41 Mitarbeitern fünf Dieselloks des Typs V 60 (Ost) und ein Gleisnetz von rund 80 km Länge mit 267 Weichen. Derzeit beschäftigt die RBB 56 Mitarbeiter, darunter vier Auszubildende. "Es ist uns wichtig, qualifizierten Nachwuchs im eigenen Betrieb heranzuziehen", machte Meinhardt deutlich.
Der Fahrzeugpark besteht derzeit aus zehn überwiegend modernisierten oder neuen Lokomotiven der Typen V60 (Ost), V100 (Ost) und Vossloh G 1206 mit Funkfernsteuerung. Außerdem verfügt die RBB aus dem Connex-Lokpool über eine Hochleistungs-Elektrolok der Baureihe 185 sowie eine schwere sechsachsige Diesellok vom Typ "Class 66". Das Gleisnetz wurde an die tatsächlichen Bedürfnisse der bedienten Betriebe angepasst und hat jetzt eine Länge von 38 Kilometern mit 138 Weichen.
Dank ihres Know-hows und ihrer eigenen Kapazitäten für den Bau, den Betrieb und die Instandhaltung von Gleisanlagen ist die RBB auch für andere Eisenbahninfrastrukturunternehmen tätig. So stellt sie zum Beispiel den Eisenbahnbetriebsleiter für die Zörbiger Infrastrukturgesellschaft. In der 2003 eingeweihten Fahrzeugwerkstatt wartet und repariert sie neben den eigenen Lokomotiven auch Rollmaterial von Fremdunternehmen.
Bekannt geworden ist die RBB auch als Aus- und Weiterbildungsbetrieb für Tätigkeiten im Eisenbahnbereich. So werden zum Beispiel Mitarbeiter der Connex-Gruppe – aber auch anderer Bahngesellschaften – zu Wagenmeistern ausgebildet.
Die Ausweitung des Transportgeschäfts auf Kunden außerhalb des Bitterfelder Industriegebiets begann im Jahr 2001. Den Anfang machte ein Glashersteller in Torgau, der mit Dolomit aus Scharzfeld am Südharz versorgt wurde. Inzwischen versorgt die RBB auch weitere Glashersteller mit Rohstoffen. Durch die Einbindung in das Netzwerk der Dachgesellschaft Connex Cargo Logistics kommen RBB-Loks auf diese Weise bis nach Köln und Hamburg.
Als weiteres Standbein hat die RBB in letzter Zeit den Transport von nachwachsenden Rohstoffen entwickelt. Gemeinsam mit Partnerunternehmen werden so Rapsmethylester (Rübsenöl) aus Poznan (Posen) in Polen und Sojaöl aus Rotterdam zu Verarbeitern in Mitteldeutschland befördert.
Die jüngste Zäsur in der Geschichte der RBB war die Verschmelzung mit der Schwestergesellschaft RCB Rail Cargo Berlin GmbH zum 1. Januar 2005 und die gleichzeitige Umfirmierung in Regiobahn Bitterfeld Berlin GmbH. Damit soll der Anspruch verdeutlicht werden, vorrangig das gesamte Gebiet der neuen Bundesländer zu bedienen. "Werkstatt und Verwaltung der RBB werden aber in Bitterfeld bleiben", betonte Meinhardt, "wir haben hier unsere Wurzeln und unsere wichtigsten Kunden.

Pressemitteilung Regiobahn Bitterfeld Berlin GmbH, 26.08.05

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