Die Zörbiger Saftbahn

Pressemeldung vom 12.08.2005


Strecke Bitterfeld - Zörbig für GV reaktiviert

Diese Woche fuhr nach mehreren Jahren Pause wieder ein Güterzug über die in Sachsen-Anhalt gelegene Strecke Bitterfeld – Zörbig ("Saftbahn"). Die Mitteldeutsche BioEnergie GmbH (MBE), im Zörbiger Gewerbegebiet "Thura-Mark" gelegen, schickte gestern fünf Kesselwagen mit dem Oktanverbesserer Bioethanol auf die Reise. Die Anlieferung der Wagen erfolgte am Dienstag. Gefahren wurden die Züge von der Connex-Tochter Regiobahn Bitterfeld (RBB).

Zum 1. Oktober 2002 hatte die Landesregierung von Sachsen-Anhalt den Schienenpersonennahverkehr u.a. auch auf dieser Strecke abbestellt. Danach hat die DB Netz AG die Strecke ausgeschrieben, da dort nun kein Verkehr mehr existierte. Die Lage änderte sich, als die MBE im September 2004 ihre Bioethanolanlage in Zörbig in Betrieb nahm. Die Großkunden forderten die Anlieferung des Ethanols durch die Bahn, so dass das Unternehmen das Anschlussgleis an die "Saftbahn" selbst finanzierte. Im November 2004 beschloss deshalb der Zörbiger Stadtrat die Gründung der "Zörbiger Infrastrukturgesellschaft mbH" (ZIG), die zum 1. Januar 2005 mit der DB Netz AG einen 20-jährigen Pachtvertrag für den Abschnitt zwischen Grube Antonie und Stumsdorf abschloss. Zwischen Grube Antonie und dem Bitterfelder Güterbahnhof wird ein Gütergleis der DB Netz AG genutzt. Mit rund 2 Mio. EUR wurde die Strecke saniert, deren einziger Nutzer momentan MBE ist. Es gibt auch Überlegungen von Seiten der Infrastrukturgesellschaft, das Gewerbegebiet in Heideloh, an dem die Gleisanlagen unmittelbar vorbeiführen, als Partner zu gewinnen.

Eurailpress Tetzlaff-Hestra GmbH & Co. KG, 12.08.2005

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